Zitate in Pressemitteilungen

Ein Zitat in einer Pressemitteilung ist heikel. Denn hier stehen zwei Interessen einander gegenüber. Einerseits möchten sich Geschäftsführerin oder Geschäftsführer gerne äußern, andererseits kann ein Zitat in der Mitteilung stören und sogar peinlich wirken.

Besonders nutzlos sind die „Wir freuen uns“-Zitate: Geschäftsführer von Firma A freut sich, Geschäftsführerin von Firma B freut sich.

Dumm nur, wenn vor lauter Freude der Inhalt der Pressemitteilung untergeht. Peinlich wird es gar, wenn die Meldung an sich nichts hergibt. Stellen Sie sich eine Pressemitteilung mit dem Titel „14 Monate tolle Zusammenarbeit“ vor, in der absatzweise Zitate stehen.

Die 14 Monate sind schon schwach. Eine Mitteilung zur einjährigen Zusammenarbeit wäre wesentlich sinnvoller. Wenn dann das krumme, kurzfristige Jubiläum auch noch mit „wir freuen uns“-Zitaten überschüttet wird, geht es ins Lächerliche.

Wann also darf es ein Zitat sein? Faustregel: Immer dann, wenn es wirklich etwas zu sagen gibt. Ein Zitat muss krachen, es muss Nachrichtenwert enthalten. Und es muss kurz sein.

Am besten wirkt ein Zitat, wenn darin etwas Neues verkündet wird. Nehmen wir zum Beispiel eine Meldung über das Expandieren eines Unternehmens.

Zunächst bringen Sie Pläne zur Expansion, angestrebte Zahlen, Standorte, Produkte. Nach den harten Fakten lassen Sie die Geschäftsführerin sagen „im kommenden Jahr werden wir 250 neue Stellen schaffen“. Bingo – das funktioniert. Und jetzt dürfen sich auch alle darüber freuen.

Aber natürlich haben Sie recht: Die Information über die 250 neuen Stellen gehören an den Anfang in die harten Fakten. Gut. Dann wird unser Zitat diese Information ausbauen und Hintergrundinformation liefern. Wie wäre es mit: „Wir werden die 250 neuen Stellen in Forschung und Entwicklung schaffen“. Dann hat das Zitat noch Informationswert.

Übrigens: So sehr in vielen Stilformen der Einstieg per Zitat geschätzt wird, würde ich in Pressemitteilungen davon abraten. Zunächst die harten Fakten, dann die Zitate.

Lesen Sie hier weiter: Thesenpapier: Erst Inhalte planen, dann die Struktur

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